23. November 2021


Der Nebel lichtet sich

Als Wanderer in den Zwischenwelten sowohl in meiner beruflichen Tätigkeit als Psychotherapeut als auch in meiner Photographieleidenschaft, liebe ich diese Stimmungen, in denen sich der Nebel ganz vorsichtig beginnt zu lüften und die Menschen sanft an die Realtität herangeführt werden. Diese Zwischenbereiche sind für uns wichtig, in denen Vieles nicht so eindeutig ist, wie es zu sein scheint. Realität verschmilzt mit unserer Fantasie und gibt Manches aus unserem Unbewussten frei, wenn dies deutlicher erkennbar wird. (Manche Menschen verharren in dieser Zwischenwelt, wie man zur Zeit vermehrt sehen kann und glauben, dass dies die Realität sei.) Es ist eins schmerzhafter Prozess, sich dieser gnadenlosen Relität zu stellen. – So kommen mir auch manch hyperrealistische Bilder gnadenlos vor. Sie widerspiegeln für mich nicht die menschliche Art der Wahrnehmung, sondern eine Darstellung der Realität, die der Fantasie keinen Raum mehr lässt. Es ist für mich eine maschinelle Form von Realität, die mit der menschlichen Sichtweise nicht mehr allzu viel zu tun hat. Andererseits, kann man diese auch als besondere Kunstform beschreiben, da sie, bei genauerem Hinsehen, „künstlich“ ist und somit auch ihre Berechtigung hat. Mich spricht diese Art der Fotografie Kunst tendenziell eher weniger an, auch wenn ich mich als großer Fan der digitalen Fotografie gerne oute. Ich möchte wenn möglich von dem der hinter der Kamera steht im Bild etwas entdecken das seine Persönlichkeit ausmacht, was mir bei all den hyperrealistischen Bildern deutlich schwerer fällt. Ich wünsche euch einen wunderschönen Dienstagabend!


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